Inflazione Italia 2025: Inflation und Mietpreisentwicklung im August

Die allgemeine Inflation in Italien hat sich im Jahr 2025 merklich abgeschwächt. Laut Istat lag die Teuerungsrate im Sommer 2025 bei etwa +1,6% auf Jahresbasis (Stand: August). Noch wichtiger für Mietverträge ist der sogenannte FOI-Index (ohne Tabak), der für Mietanpassungen herangezogen wird. Dieser stieg im selben Zeitraum um rund +1,4% gegenüber dem Vorjahr.

Für Mieter mit typischen 4+4-Jahresverträgen (vier Jahre plus Verlängerung um vier Jahre), die eine jährliche Indexierung an die Inflation vorsehen, bedeutet das 2025 nur einen moderaten Aufschlag. Im Durchschnitt zahlen italienische Mieter etwa 13 € mehr pro Monat als im Vorjahr, was etwa +156 € pro Jahr entspricht. Diese Anpassung ergibt sich direkt aus der niedrigen Inflationsrate. Zum Vergleich: In Zeiten höherer Inflation – etwa 2022 mit deutlich über 6–7% Teuerung – fielen die erlaubten Mieterhöhungen wesentlich kräftiger aus. 2025 sorgt die gedämpfte Inflation also für relativ geringe Mietsteigerungen im Rahmen der Indexklauseln.

Allerdings ist zu beachten, dass Inflation nur ein Teil der Mietpreisentwicklung ist. Während die vertraglich indexierten Mieten 2025 um ca. 1–2% steigen, ziehen die Marktmieten (Angebotsmieten für Neuverträge) teils deutlich stärker an. Laut idealista liegen die Angebotsmieten im Sommer 2025 im Schnitt +5% höher als ein Jahr zuvor – ein Zeichen dafür, dass neben der Inflation auch Wohnungsnachfrage und Angebotsknappheit die Preise hochtreiben. Kurzfristvermietungen (Tourismus, Airbnb etc.) entziehen dem Langzeitmarkt viele Wohnungen, was die Konkurrenz um Mietobjekte erhöht. Idealista-Analysen zufolge machen solche temporären Vermietungen bereits rund 25% des Angebots aus und reduzieren das verfügbare Langzeit-Mietangebot – ein struktureller Wandel, der die Mieten zusätzlich in die Höhe treibt. Die Inflationsanpassung erklärt 2025 also nur einen Teil des Anstiegs; der Rest resultiert aus Marktbedingungen.

Auswirkungen in verschiedenen Städten: große Unterschiede

Auch wenn der Inflationsindikator landesweit einheitlich ist, variieren die absoluten Mietsteigerungen je nach Stadt beträchtlich. In teuren Metropolen mit hohen Ausgangsmieten fällt der Euro-Betrag der Erhöhung deutlich höher aus als in günstigeren Regionen. Eine Auswertung von idealista zeigt zum Beispiel folgende Spannweite bei einem durchschnittlichen 3-Zimmer-Wohnung¹:

  • Mailand: ca. +26 € pro Monat (≈ +312 € im Jahr) durch Indexanpassung. Mailand, als teuerster Mietmarkt Italiens, verzeichnet damit den größten absoluten Anstieg – ein erwartbares Ergebnis, da hier die durchschnittlichen Mieten am höchsten sind.
  • Florenz: rund +20 € pro Monat (≈ +240 € jährlich) – auch hier spiegelt sich das hohe Mietniveau in einer überdurchschnittlichen Erhöhung wider.
  • Rom, Venedig, Como: etwa +18 € pro Monat (≈ +216 € im Jahr). Rom als Hauptstadt und andere hochpreisige Städte liegen im oberen Mittelfeld der Skala.
  • Bologna, Neapel, Bozen: ca. +17 € pro Monat (≈ +204 € jährlich). Diese größeren Städte zeigen ebenfalls noch spürbare Aufschläge.
  • Mittelgroße Städte (z.B. Padua, Brescia, Cagliari): Größenordnung +14 € pro Monat. Hier bewegt sich die Erhöhung schon näher am landesweiten Durchschnitt.
  • Kleinere Provinzstädte: teils nur +5 bis +6 € pro Monat. In einigen der günstigsten Gegenden Italiens (z.B. Alessandria, Enna oder Biella) liegt der monatliche Aufschlag unter 6 Euro, da dort die Ausgangsmieten niedrig sind.

Hinweis: ¹ Der Vergleich bezieht sich auf eine durchschnittliche Dreizimmerwohnung. Idealista hat diesen Wohnungstyp gewählt, da er für Familien besonders gängig ist und daher die Auswirkungen der Indexierung auf Haushalte exemplarisch darstellt.

Für Mieter bedeutet dies, dass die Belastung durch die Inflationsanpassung stark vom Wohnort abhängt. In Mailand können zusätzliche 26 € pro Monat durchaus ins Gewicht fallen, während 5 € in einer kleineren Stadt kaum spürbar sind. Prozentual ist die Steigerung zwar überall ähnlich (~1,4% des Mietpreises), aber in Euro macht es einen großen Unterschied, ob diese 1,4% von 1.800 € oder von 400 € Monatsmiete berechnet werden.

Die Region Ligurien im Vergleich

Ligurien als Teil der wirtschaftsstarken Nordwest-Region Italiens verdient besondere Beachtung. Generell gilt der Nordwesten (Liguren, Piemont, Lombardei) als die teuerste Makro-Region für Wohnimmobilien – hier werden die höchsten Mietvertragswerte registriert. Das liegt vor allem an Städten wie Mailand, die die Durchschnittswerte nach oben ziehen. Ligurien selbst weist aber ein differenziertes Bild auf:

  • Großraum Genua: Die ligurische Hauptstadt Genua ist zwar eine bedeutende Stadt, doch die Mietpreise liegen deutlich unter denen von Mailand oder Rom. Entsprechend fällt auch der absolute Inflationsanstieg moderat aus. Beispielsweise würde eine 3-Zimmer-Wohnung in Genua bei 800 € Monatsmiete nur rund 12 € mehr pro Monat kosten (1,5% Indexierung). Tatsächlich waren die Angebotsmieten in Genua im Jahr 2025 erstaunlich stabil – im zweiten Quartal 2025 lag Genua praktisch bei ±0% Veränderung (-0,1%) gegenüber dem Vorjahr. Mit anderen Worten: Abseits der Indexanpassungen gab es in Genua kaum Marktdynamik. Für Bestandsmieter bedeutet das einerseits geringe Mehrkosten, andererseits aber auch, dass Neuvertrags-Mieten nicht wesentlich über das Vorjahresniveau gestiegen sind.
  • Rest der Region Ligurien: In kleineren ligurischen Städten und Urlaubsorten variieren die Trends. Einige Orte verzeichneten sogar Rückgänge bei den Angebotsmieten. So sind in der Provinzhauptstadt Imperia die verlangten Mietpreise im August 2025 um 8,3% gegenüber Juli gesunken – einer der stärksten Monatsrückgänge in ganz Italien. Solche lokalen Schwankungen können saisonale Gründe haben (z.B. Nachsaison an der Riviera) oder auf einen begrenzten Markt mit wenigen Angeboten zurückzuführen sein. Insgesamt waren im Sommer 2025 aber 15 von 20 Regionen Italiens von Mietanstiegen betroffen, Ligurien allerdings nur sehr marginal. Mit einer durchschnittlichen Angebotsmiete um etwa 14–15 € pro Quadratmeter bewegte sich Ligurien preislich im Mittelfeld der Regionen – deutlich unter Lombardei oder Toskana, aber natürlich über süditalienischen Regionen.

Diese Befunde zeigen, dass Ligurien 2025 relativ glimpflich davonkommt: Die Inflation wirkt sich hier ähnlich prozentual aus wie landesweit (eben ~1–1,5% Mietplus durch Indexierung), jedoch sind die Marktmieten in Ligurien nicht so stark gestiegen wie im nationalen Durchschnitt. Während Italien insgesamt einen historischen Anstieg der Mieten verzeichnete (+5,5% im Jahresvergleich, laut idealista), blieben die Preise in Ligurien/Genua weitgehend stabil. Das spricht für eine etwas entspanntere Marktlage in Ligurien – trotz der generellen Knappheit an Mietwohnungen.

Fazit

Die jährliche Mietpreisentwicklung in Italien 2025 wird nur mäßig durch die Inflation beeinflusst. Aufgrund der gesunkenen Teuerungsrate von rund 1,5% fallen die vertraglichen Indexerhöhungen für Mieten dieses Jahr relativ niedrig aus – meist um die +1–2% gegenüber Vorjahr (ca. +156 € jährlich für eine Durchschnittswohnung). In Euro ausgedrückt variiert der Aufschlag je nach Region stark: In teuren Städten wie Mailand sind es rund 20–30 € mehr pro Monat, in günstigeren Gegenden nur wenige Euro.

Allerdings sollte man den Einfluss der Inflation nicht überschätzen – ein großer Teil der Mietpreisbewegung ergibt sich aus Marktfaktoren. Landesweit sind die Angebotsmieten 2025 trotz niedriger Inflation deutlich gestiegen (um ~5% im Jahresvergleich). Hauptgründe sind ein knappes Angebot an langfristigen Mietwohnungen und eine starke Nachfrage, verstärkt durch Ferienvermietungen und Zuzug in begehrte Städte. Die Inflation wirkt also als Deckel für bestehende Mietverträge – sie begrenzt die jährliche Erhöhung auf rund 1,4% –, während der offene Mietmarkt durchaus größere Sprünge verzeichnet.

Ligurien profitiert 2025 von der milden Inflation in Form nur geringer Mietaufschläge. Gleichzeitig bleibt Ligurien im Vergleich zu Hotspots wie Mailand ein relativ erschwinglicher Mietmarkt, auch wenn die absolute Miethöhe im norditalienischen Kontext weiterhin gehoben ist. Die jährliche Mietpreisentwicklung wird also durch die Inflation gedämpft, aber die grundsätzliche Preisrichtung – bestimmt durch Angebot und Nachfrage – zeigt nach wie vor nach oben, wenn auch in Ligurien weniger stark als andernorts. Mit weiterer Stabilisierung der Inflation (die Regierung rechnet für 2025 mit ~1,8%) dürften Mieter in Italien und insbesondere in Ligurien auch im kommenden Jahr nur moderate Indexanpassungen zu erwarten haben. Die große Frage bleibt jedoch, ob genug neues Mietwohnangebot entsteht, um den Marktdruck zu mildern – denn dieser Faktor beeinflusst die Mietpreise letztlich stärker als die Inflation selbst.

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